Autor: Schoberth

Es war ein besonderer Festtag, der am 26. Januar unter der Regie der 5. Klassen (und Herrn von Hammersteins) an unserer „par nature“ frankophilen Schule begangen wurde. Denn an besagtem Tag vor 60 Jahren (und 4 Tagen) hatten die Herren Adenauer und De Gaulle mit ihren Unterschriften unter den Versailler Vertrag eben das besiegelt, was viele in Deutschland und Frankreich sich schon lange wünschten: Frieden zwischen den beiden Ländern sowie eine enge wirtschaftliche, politische und kulturelle Kooperation. Von dieser sollten künftige Generationen profitieren, sie weiter zu gestalten sollte ihre Aufgabe werden. Eine dieser Generationen stellen nun auch die Kinder der 2. Klassen (plus Jül-Monde), denn sie zelebrierten auf ihre Weise die deutsch-französische Freundschaft und das mit großer Spielfreude und einer bemerkenswerten sprachlichen Begabung. Hierfür hatten die älteren Französischlerner bewegungsreiche und farbenfrohe Spielstationen („Bingo“, „couleur/réaction“, „salade de fruits“) eingerichtet, an denen die Kinder ihr Reaktionsvermögen unter Beweis stellen konnten. Es galt Zahlen auf Französisch zu hören und rasch in Dreierreihen anzukreuzen, Farben mit abgefahrenen Gesten in Einklang zu bringen sowie französische Obst-Vokabeln kennenzulernen, um dann im richtigen Moment sprunghaft im Stuhlkreis den Platz zu wechseln. Als Preis verdienten sich die Gewinner – und letztlich waren alle, die mitmachten, Gewinner – ein typisches französisches „Bonbon“: die extra aus Frankreich importierten „Carambars“ erfreuten sich großer Beliebtheit! An der letzten Station schließlich verewigten sich die Kinder auf einem Poster per Handdruck – fast wie bei einer Versailler-Vertragsunterschrift. Die Erinnerung an die besondere Freundschaft hängt nun in ihren Klassen und darf natürlich als Anregung betrachtet werden, sich als künftige Französisch-Lernende in die Tradition der Festlandeuropäer einzureihen, die diese außergewöhnliche deutsch-französische Freundschaft als weitere Generation voranbringen.

Bereits zum dritten Mal wurde unsere Schule 2022 als „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet. Wir sind sehr stolz auf diese Auszeichnung, die bislang nur wenigen Grundschulen in Berlin verliehen wurde.

Dieses Jahr nahm unsere Schule zum ersten Mal am Projekt „Schüler*innenHaushalt“ teil. Das Planungsteam, bestehend aus Schülern und Schülerinnen der vierten bis sechsten Klasse, vertraten – unterstützt von zwei Lehrkräften – die Interessen und Wünsche der gesamten Schülerschaft. Bei dem Projekt ging es darum, dass die Kinder Demokratie und Partizipation an unserer Schule (er)leben können. Dafür wurde uns ein Budget von 1500,- Euro zur Verfügung gestellt.

Der „Schüler*innenHaushalt“ wurde von den Kindern selbst organisiert und umgesetzt. Von der Bekanntmachung bis zur Realisierung der Ideen gestalteten sie die Umsetzung des Projekts — und übernahmen so Verantwortung für unsere Schule.

Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich fast ein ganzes Jahr lang aktiv daran beteiligt, unsere Schule zu verändern und zu entwickeln. Alle Kinder hatten die Möglichkeit, dem Planungsteam beizutreten, das sich mindestens einmal wöchentlich traf, um den „Schüler*innenHaushalt“ zu organisieren und die Interessen aller Kinder – auch der jüngsten – zu berücksichtigen. Das Projekt bestand aus mehreren Phasen:

  1. Bekanntmachung/ Vorstellung des Projekts in der gesamten Schule
  2. Bildung des Planungsteams
  3. Ideensammlung der Schülerschaft (Was wünschen sich die Kinder? Wofür soll das Geld ausgegeben werden?)
  4. Ideenprüfung (Sind die Wünsche umsetzbar und praktikabel?)
  5. Wahlvorbereitung
  6. Wahl
  7. Bestellung   
  8. Abschlussveranstaltung

Der große Wahltag fand schließlich während der langen Pause statt. Jedes Kind konnte seinen Stimmzettel in eine Wahlurne werfen. Gewonnen haben Kettcars, gefolgt von Skateboards und Rollschuhen. Das Budget von 1500€ wurde bei den Bestellungen komplett genutzt und wir freuen uns schon sehr, wenn die verschiedenen Sachen an unserer Schule eintreffen und von den Kindern genutzt werden können.

Die Kinder des Planungsteams hatten viel Freude daran, sich aktiv für die Schulgemeinschaft einzubringen und selbstständig zu arbeiten.

Zitate der Kinder des Planungsteams:

„Wir finden den „Schüler*innenHaushalt“ gut,…

  • …weil Kinderwünsche zählen!“
  • …weil demokratisch abgestimmt wird und jeder mitentscheiden darf.“
  • …weil wir etwas für unsere Schule machen.“
  • …weil wir selbstständig sein müssen und Kinder glücklich machen können. Zusätzlich lernen wir auch mit Geld umzugehen.“

Wir werden uns für das kommende Jahr erneut für den „Schüler*innenHaushalt“ anmelden und hoffen, dass wieder viele Freiwillige partizipieren werden.

Wir sind mit der S-Bahn und der U-Bahn zur Museumsinsel gefahren. Zuerst haben wir die Namen von Pflanzen und die Bedeutung von Pflanzen gelernt. Der Apfelbaum gehört zum Beispiel zum Paradies und Weintrauben stehen für Reichtum. Die Rose bedeutet Schönheit. Danach sind wir in das Pergamonmuseum gelaufen und haben uns Pflanzen auf Kunstwerken angeschaut und abgezeichnet. Die Kunstwerke mussten wir suchen. Wir alle fanden das Museum sehr, sehr, sehr gut. Danach sind wir zurück in das Haus Bastian und haben gedruckt. Der Raum war hoch und hatte viele Pflanzen. Wir haben an vielen großen Tischen gearbeitet. Unsere Kunstwerke sind grandios geworden. Sie waren richtig groß. Das war ein schöner Tag.

von den Sternen der JÜL 2

Viele Eltern beteiligten sich mit ihren Kindern am Laternenumzug durch den Gemeindepark Lankwitz. Die Kinder liefen stolz mit ihren selbstgebastelten Laternen und sangen mit Freude und laut die gelernten Laternenlieder. Allen hat der Umzug gut gefallen und sie freuen sich schon auf die leuchtenden Laternen im nächsten Jahr.